Symposium "hard (heart) to reach" lenkt Blick auf junge Menschen in Not

Veröffentlicht am: 29. Oktober 2021

München/Regensburg - "hard (heart) to reach": Im Rahmen eines Symposiums unter Beteiligung der bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Carolina Trautner, sowie Experten aus Wissenschaft und Praxis haben die Salesianer Don Boscos am 28. Oktober in München den Blick auf die Erreichbarkeit „entkoppelter“, schwer erreichbarer junger Menschen gelenkt, eine Zielgruppe, mit der auch das Don Bosco Zentrum in Regensburg arbeitet.

Mit dabei waren auch Luisa Wagner und Teresa Bauer, die Erziehungsleiterinnen des Don Bosco Zentrums Regensburg. Sie gaben einen Einblick in die Praxisarbeit der offenen stationären Jugendhilfe. Unter der Fragestellung, welche Strukturen in der stationären Jugendhilfe förderlich für die Entwicklung zu mündigen Menschen sind, nahmen sie die zieloffene Arbeit, Haltung, personelle Anforderungen und notwendige Netzwerke anhand von Beispielen aus dem Praxisalltag des Don Bosco Zentrums Regensburg in den Blick.

 

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München, 28.10.2021 - Im Rahmen eines Symposiums unter Beteiligung der bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Carolina Trautner, und Experten aus Wissenschaft und Praxis haben die Salesianer Don Boscos heute in München den Blick auf die Erreichbarkeit „entkoppelter“, schwer erreichbarer junger Menschen gelenkt.

 

Raum für Selbstreflexion

Thomas Zintl, Einrichtungsleiter des Don Bosco Zentrums Regensburg, über die Arbeit mit schwer erreichbaren jungen Menschen in Regensburg:

Jeder Tag, den ein Jugendlicher bei uns ist, kann hilfreich sein. Meist kommen sie im Alter von 16 oder 17 Jahren zu uns in die „Offene stationäre Jugendhilfe“. Was nach einem Widerspruch klingt, ist unser Weg, mit vom System schwer enttäuschten und benachteiligten Jugendlichen eine Perspektive zu entwickeln. Die jungen Menschen, die zu uns kommen, haben meist ein negatives Selbstbild, das sich durch immer wiederkehrende Ablehnung verfestigt hat. Häufig waren sie schon in jungem Alter viel auf sich alleine gestellt und hatten mit existenziellen Problemen zu kämpfen: Ist morgens Essen im Kühlschrank? Was passiert, wenn ich nachhause komme? Hilfsangebote empfinden sie meist als manipulativ.
Diese Jugendlichen lernen oft nur durch eigene Erfahrungen und weniger über Belehrungen oder Tipps von pädagogischen Fachkräften. Durch eine höfliche, faire und transparente Umgebung schaffen wir einen Rahmen, in dem sie sich entfalten und durch eigene Erkenntnis Verhaltensweisen anpassen können, die ihnen und anderen helfen oder schaden. Dabei geht es uns darum, was der junge Mensch braucht, um in dieser Gesellschaft zurechtzukommen. Der oder die Jugendliche steht im Mittelpunkt. Wir müssen diesen jungen Menschen keine Fähigkeiten beibringen. Wir müssen ihnen den Raum geben, einen Sinn für sich und Ihre Lebenssituation in Veränderung zu entdecken.“

Thomas Zintl, Einrichtungsleiter des Don Bosco Zentrums Regensburg

Thomas Zintl